Vereiste Apfelbaumblüte

Apfelblüte und Frostschutzberegnung in Südtirol

Frostberegnung bei der Apfelbaum-Blüte
Frostberegnung bei der Apfelbaum-Blüte

Wenn die Apfelbäume Frühlingsgefühle entwickeln, dann müssen sie saisonbedingt oft auch frieren. Die prächtigen Blüten sind recht empfindlich gegen Kälte. So ist der fleißige Apfelbauer gefordert die Blütenpracht schützen. Sonst ist es schnell vorbei mit der Frühlingsstimmung. Wer nun denkt, dass man in Südtirol Kälte mit Kleidung oder Feuer bekämpft, der irrt. Wir Südtiroler bekämpfen den Frost tatsächlich mit kalten Wasser. Hören unsere Apfelbauern nachts das Sirenengeheule der Frostwarnung, dann heißt es für sie raus aus dem kuschligen Bett und hinunter in die Felder, die Frostschutzberegnung einschalten.

Des einen Leid, des anderen Freud. Wir Fotografen – nur die Frühaufsteher unter uns – erhalten dadurch tolle Fotomotive: eingeeiste Apfelblüten.

Frostberegnung: eingeeiste Blüte
Frostberegnung: eingeeiste Blüte

Zwar ist das Eis nur ein Nebeneffekt, denn nicht das Eis schützt die zarten Knospen und Blüten vor dem Frost, nein es sind die feinen Wassertröpfchen, welche flächendeckend über die Apfelplantagen verteilt, beim Wechsel ihres Aggregatzustandes Kristallisationswärme auf den Bäumen entwickeln.

In früheren Zeiten, hat man in den Feldern geraucht, also Öfen aufgestellt, ein stark rauchendes Feuer angefacht und den Rauch zwischen die Apfelbäume getrieben. Klingt nach einem „mords“ Spaß, ist es wahrscheinlich aber nicht gewesen!

Uns Fotografen ist natürlich das heutige Eis lieber als der Rauch früherer Zeiten.

Spaziergang durch die Obstfelder des Südtiroler Unterlandes
Spaziergang durch die Obstfelder des Südtiroler Unterlandes

Wer vor 7.00 Uhr in den Apfelplantagen ist, der hat genug Zeit zuerst die flächendeckende Beregnung zu erleben, dann den Sonnenaufgang im Glitzermeer zu genießen und schlussendlich die prächtigen weißrosa farbigen Blüte, mit den Kontrast bildenden gelben Staubblätter und der grünen Narbe durch die Goldenen Stunde zu begleiten.

Einen kleinen Wermutstropfen gibt es aber! Große ausladende Apfelbäume sind mittlerweile hier im Südtiroler Unterland selten geworden. Der Fotograf muss mit kleinwüchsigen Bäumen, die von Draht und Betonsäulen im Zaum gehalten werden, vorlieb nehmen oder so wie ich zuerst mit dem Feldstecher vom Dorf herunter die ei zwei Reihen große Apfel- und Birnenbäume ausmachen.

So genug des Textes, nun kommen Fotos:

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